Ausstellung zum 500. Turmjubiläum in Hagen ein voller Erfolg
Bei der Ausstellung in der Ehemaligen Kirche kam auch eine Virtual-Reality-Brille zum Einsatz. Foto: Rupert Wöhrmann
Die Ehemalige Kirche ist das Wahrzeichen von Hagen a.T.W. und eines der ältesten Gebäude der Kirschgemeinde. Vor 500 Jahren wurden der Kirchturm des Gotteshauses fertiggestellt. Diesem Jubiläum widmeten der Trägerverein der ehemaligen Kirche und der Hagener Heimatverein eine 16-tägige Ausstellung, die mit LEADER-Mitteln gefördert wurde. Rund 1000 Besucher tauchten dabei in die Geschichte des Bauwerks ein.
Die Hagener:innen nutzten die Gelegenheit ausgiebig, um die Ehemalige Kirche besser kennenzulernen und sie aus nie dagewesener Perspektive zu betrachten. Johannes Brand und Karl Große-Kracht vom Hagener Heimatverein führten gut besuchte Gruppen durch das ehemalige Gotteshaus und brachten ihnen die Baugeschichte des Gebäudes, die Ausstattung und die Glockentechnik des Turms näher. Ein besonderes Highlight war die visuelle Rekonstruktion der Kirche von 1523 in Bild und Film, die Diözesanbaumeister a.D. Ralf Schlüter erstellt hatte. Studierende der Hochschule Osnabrück hatten zudem 3D-Modelle entwickelte, die die An- und Umbauphasen der Kirche zeigten. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille konnten Besuchende hautnah erleben, wie sich die Kirche in den letzten 500 Jahren gewandelt hat.
Ein weiterer Publikumsliebling war die Steinzange, deren Nutzung die Gäste selbst ausprobieren konnten. Zahlreiche Fotos und Anekdoten machten das Jubiläum lebendig. Dabei konnten die Projektträger auch auf Privatbilder aus der Hagener Bevölkerung zurückgreifen, die erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag von Werner Pätzke. Der renommierte Steinmetz aus Hörstel-Bevergern referierte über die Stilepoche der Gotik. Er berichtete unter anderem, dass der Hagener Kirchturm der einzige in Westfalen sei, der bis zur Traufe mit einer Steinzange verbaut wurde. Die Ansatzlöcher seien noch heute zu erkennen. Nur ein Grund, auch nach dem Ende der Ausstellung die Ehemalige Kirche zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.